this post was submitted on 06 Jul 2023
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Mit der Grundthese hat sie ohne Frage recht. Bei ihrem Querschläger muss ich allerdings sagen, da hat sie sich etwas verrannt:
Die wirksamste gesellschaftliche Maßnahme wäre, dass Frauen sich Jobs holen, in denen sie gleich viel verdienen wie Männer. Gibt inzwischen genügend Studien, die besagen, dass bis zum ersten Kind keine Gender Pay Gap existiert, sondern erst durch die Karenzzeit und die Teilzeit für Kindererziehung die Gender Pay Gap entsteht.
Davor existiert sie nicht, wenn man tatsächlich gleiche Arbeit vergleicht.
Was davor allerdings stark existiert, ist der Unterschied, dass Frauen sich Jobs aussuchen, die ihnen Sinn stiften und ihnen Freude machen, während Männer Jobs suchen, die Geld bringen.
Es arbeiten nicht zum Spaß an der Freude so viele Männer in IT, BWL, Jus, Bau, Müllabfuhr, Logistik usw., sondern deswegen, weil es Geld bringt.
Weil ohne gutem Gehalt kriegt man als Mann keine Frau und keine Familie.
Als Frau hingegen ist ein gut bezahlter Job oft nicht relevant. Der ist ja eh dahin, sobald man Kinder kriegt.
Dieser Punkt ist noch mal konkret kritisch zu hinterfragen. Ich hab dazu keine Statistiken, aber in jeder einzelnen Familie die ich kenne, sind die Frauen die Treiber des Lebensstandards. Alle Männer, mit denen ich bislang darüber geredet habe, würden auch mit deutlich weniger Lebensstandard auskommen, aber ihre Frauen nicht.
Und deswegen wird es, insbesondere für die Frauen, eine direkte Abwägung: Will ich lieber jetzt einen guten Lebensstandard haben, und dafür eventuell in der Zukunft etwas weniger, oder lieber anders rum?
Und wer weiß, wie die Zukunft so oder so aussieht?
die Studien würde ich sehr gerne mal sehen
achso und Frauen wollen keinen Partner und Familie, muss man wissen
werden Frauen heutzutage schon automatisch nach der Geburt zur Hausfrau oder was?
das ist natürlich alles nur anekdotisch, aber wenn ich mir allein das klischee der midlifecrisis anschaue oder wie viele männer in meinem umfeld sich viel zu früh dicke autos o.ä. anschaffen kann ich das absolut nicht bestätigen
https://www.agenda-austria.at/wp-content/uploads/2019/02/aa-motherhoodpaygap-a5-ansicht-web-190220.pdf
Zum Beispiel. Aber google mal nach Motherhood Pay Gap / Motherhood Penalty, da findest du genügend Content.
Wie kommst du auf sowas? Frauen wollen in vielen Fällen finanzielle Absicherung bevor sie sich auf Kinder einlassen.
Schau dir mal die Statistiken an: In Österreich geht der überwiegende Großteil der Frauen in 18-36 Monate Karenz, während gerade mal 8% der Männer irgendeine Form der Karenz beantragen.
Bei den Männern machen 12.6% der Erwerbstätigen Teilzeit, während es bei Frauen 50.7% sind.
Meinst du nicht, dass das irgendeinen Effekt auf das Gehalt der Frauen hat?
natürlich hat es einen effekt auf das gehalt wenn man länger aus dem beruf ausscheidet, aber selbst die studie die du verlinkt hast sagt ja, dass es gesellschaftliche gründe hat. dein erster kommentar ließt sich aber eher nach "ja frauen wollen einfach nicht so viel geld verdienen und wollen sich eher um familie kümmern" was sich ja auch durch die situation in anderen ländern widerlegen lässt. wobei auch in der studie steht ja dass nicht der gesammte paygap durch karriereentscheidungen/elternzeit etc. erklären lässt.
Ja. 2 Prozentpunkte. Hätten wir 2 Prozentpunkte Gender Pay Gap, dann wären wir fertig und bräuchten nix mehr machen.
Aber ja, insbesondere in Ländern, wo man sich keine Sorgen um Geld fürs Essen machen muss, wählen Frauen konsistent und sehenden Auges die schlechter bezahlten Berufe, obwohl z.B. Politik und Wirtschaft seit Jahrzehnten breit für Frauen in der Technik werben.
In Ländern, wo es sozial nicht so schön ausschaut, z.B. Mittlerer Osten, ist z.B. die IT quasi ein Frauenberuf. Weil es ein sicherer Job ist, der viel Geld einbringt, welches dort deutlich nötiger ist als hier.
wenn eine Frau 2% weniger lohn für die selbe arbeit bekommt haben wir sehr wohl noch ein problem, wobei das ja in realität auch höher liegt, bei ~5-7
In der Realität liegen wir (nämlich inklusive der Motherhood Pay Gap) bei ~17%, und das ist eine ganz andere Hausnummer aus 2%.
2% sind weniger als die meisten anderen Effekte (Alter, Nationalität, Aussehen, Gesundheitszustand, ....)