this post was submitted on 22 Feb 2024
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[–] [email protected] -1 points 6 months ago* (last edited 6 months ago) (5 children)

Nennt mich ignorant, aber ich sehe nicht wo hier irgendein Problem gelöst wird. Thienemann verwässert den historischen Kontext des Werkes in dem es ein Wort mit ziemlich neutraler Sprachwurzel streicht (hier würden Bildung und Aufklärung vielleicht helfen) und den Artstyle ein Bisschen abändert, der ebenfalls historischen Hintergrund hat, allerdings in keinem (gewollten) abwertenden Zusammenhang steht.

Ich fände es sehr interessant zu wissen wie sich die Meinungen in der betroffenen Community verteilen, denn für mich macht es den Eindruck als würde der gemeine Alman mal wieder den weißen Ritter spielen (no pun intended).

[–] [email protected] 12 points 6 months ago (1 children)

Wenn man es seinen Kindern vorliest geht es aber eben nicht um den historischen Kontext, sondern um eine schöne Geschichte. Vorher gab's nur eine Version, jetzt hat man aber zwei Möglichkeiten und kann sich entscheiden.

Die Sprachwurzel fast jedes Schimpfwortes ist neutral, das ändert aber nichts daran wie diese Worte heute von den Betroffenen verstanden bzw. von Böswilligen eingesetzt werden.

[–] [email protected] 3 points 6 months ago (1 children)

Naja, ich glaube das eine bestimmte N-Wort mit dem I vor dem G hatte nie eine neutrale Sprachwurzel.

[–] [email protected] 5 points 6 months ago (1 children)

Naja doch. Vom spanischen Wort für Schwarz bzw. Schwarzer. Auch übers französische "nègre" dann zum Englisch "neeger" bzw "neger" und weiter zu "nigger".

[–] [email protected] 5 points 6 months ago

So habe ich das um ehrlich zu sein noch gar nicht betrachtet. Da hast du wohl oder übel Recht.

[–] [email protected] 10 points 6 months ago

Ich habe mal mit Schwarzen Menschen in den Niederlanden über die Zwaarte Piet Tradition gesprochen (also Blackfacing zu Nikolaus). Bis auf eine Ausnahme fanden es alle sehr problematisch und finden die Überzeichnung verletzend.

[–] [email protected] 5 points 6 months ago (1 children)
[–] [email protected] 3 points 6 months ago (1 children)

Danke, das habe ich gebraucht.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago (1 children)

Gerne. Wie hier schon teilweiße erwähnt wurde, handelt es sich hier um eine damals gebräuchliche Aussage. Die ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Man kann auch nicht von Verwässerung sprechen. Waren diese Aussagen, bzw Begriffe abwertend oder rassistisch von den Figuren im Buch gemeint, könnte man das Argument gegen lassen, da hier eine Abänderung des Kontextes stattfindet. Aber Werke sprachlich zu modernisieren und anzupassen hat schon schon immer.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago* (last edited 6 months ago)

Trotzdem spiegelt es aber im Zusammenhang doch den damaligen Zeitgeist wider, was durch Streichung des Wortes und Abänderung des Kunststils irgendwie verwässert wird.

Natürlich sehe ich, dass es sich hier nur um eine Alternative handelt, die man Kindern vorlesen kann ohne sie ideologisch oder sprachlich zu belasten.

/e: Ich habe nicht weit genug gedacht um ehrlich zu sein :D

[–] [email protected] 3 points 6 months ago (1 children)

Thienemann verwässert den historischen Kontext des Werkes in dem es ein Wort mit ziemlich neutraler Sprachwurzel streicht (hier würden Bildung und Aufklärung vielleicht helfen) und den Artstyle ein Bisschen abändert, der ebenfalls historischen Hintergrund hat, allerdings in keinem (gewollten) abwertenden Zusammenhang steht.

Was wird da verwässert? Die alte Version ist ja weiterhin erhältlich und die Änderungen werden transparent und öffentlich bekanntgegeben. Das ist etwas was für Historiker klar ersichtlich und erklärbar ist.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago (1 children)

Ich finde einfach man sollte auch bei Neuauflagen Literatur sprachlich nicht aus dem historischen Kontext reißen. Ich verstehe, dass das in aller erster Linie gedacht ist, um es Kindern vorlesen zu können und sie möglichst nicht negativ zu beeinflussen. Ich bin da trotzdem zwiegespalten, auch wenn ich sehe, dass dieses Buch nur eine Alternative darstellt.

Natürlich bin ich auch dafür von diesem Wort im gegenwärtigen Sprachgebrauch abzusehen, da es ganz offensichtlich eine große Gruppe an Betroffenen sehr verletzt. Das steht außer Frage.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago (1 children)

Ich finde einfach man sollte auch bei Neuauflagen Literatur sprachlich nicht aus dem historischen Kontext reißen.

Ich habe absolut keine Angst, dass so Neuauflagen dazu führen, dass wir den historischen Kontext vergessen. Im Gegenteil bin ich der Meinung, dass so Änderungen, welche ja für alle ersichtlich sind und nicht irgendwie im geheimen gemacht werden, dazu führen den historischen Kontext besser zu verstehen.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago (1 children)

Aber wenn wir den historischen Kontext vergessen laufen wir eher Gefahr, dass sich Geschichte wiederholt oder sehe ich das falsch?

[–] [email protected] 1 points 6 months ago

Naja, momentan schaffen wir das sogar ohne, dass wir es vergessen haben.

Aber davon mal abgesehen ist es natürlich wichtig, dass wir die Geschichte nicht vergessen. Ich bin aber weiterhin der Meinung, dass diese transparente Neuauflage nicht dazu führen wird, dass wir vergessen wie latent rassistisch frühere Generationen waren. Im Gegenteil hebt sie das doch genau hervor. Wenn Historiker eines können, dann ist es aus sehr wenigen Anhaltspunkten Schlüsse zu ziehen, diese transparente Änderung wird denen ganz bestimmt keine Probleme bereiten.

[–] [email protected] 0 points 6 months ago

als würde der gemeine Alman mal wieder den weißen Ritter spielen

Wußtest du, dass in der japanischen Kultur diese symbolischen Bedeutungen vertauscht sind? Der weiße ist traditionell der Böse und der schwarze ist der Gute. Dadurch ist man (als Europäer) bei alten Samurai-Filmen manchmal ziemlich verwirrt.