this post was submitted on 16 Apr 2024
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Ich habe die Frage auch direkt an die BPB gestellt und sehr schnell eine Antwort erhalten. Finde ich super, dass man so schnell und offen Rückmeldung gibt. Das hätte ich von einer Behörde nicht erwartet.
Ich verstehe den Gedanken dahinter und finde auch das Tool toll. Ich finde es aber trotzdem schwierig, eine so einseitig aufgestellte Redaktion zu haben. Sicher werden die 20 Expertinnen und Experten regulierend eingreifen, um eine bessere Ausgewogenheit der Schwerpunkte sicherzustellen aber dennoch wird die andere Hälfte der Redaktion ja primär "junge" Themen in den Fokus setzen.
Da der Wahl-O-Mat definitiv nicht nur von Erstwählern genutzt wird, sondern in meinem Bekanntenkreis von nahezu jedem, der das Internet nutzt, fände ich eine ausgewogenere Redaktion fairer. Vielleicht bin ich da auch bisschen pingelig aber ich finde gerade bei diesem Tool, was signifikanten Einfluss auf Wahlergebnisse haben kann, muss man allerhöchste Maßstäbe ansetzen.
Du hast die Antwort bekommen, dass 50/50 jüngere Menschen und Expert:innen in der Redaktion sitzen und hast vor allem die Antwort von der bpb bekommen, dass der Wahl-O-Mat besonders für junge Menschen konzipiert ist, aber gehst trotzdem von Diskriminierung aus?
Vielleicht solltest du also eigentlich den Wahl-O-Maten dafür kritisieren, dass er explizit für junge Menschen konzipiert ist? Oder Menschen anderer Altersgruppen, dass sie sich zu sehr auf dieses Tool verlassen? Denn schließlich ist das ja eben kein Tool, dass dafür da ist, dass man sich drauf verlassen sollte. Man muss schon auch noch nachdenken. Und wenn dann ganz viele Themen vorkommen, die mich wegen meines Alters nicht interessieren bzw für mich entscheidende Themen nicht wirklich vorkommen, dann muss ich doch selber merken, dass das nicht auf mich zugeschnitten ist.
Aber du kannst sicherlich nicht den Wahl-O-Maten dafür kritisieren, dass er deinen Ansprüchen nicht gerecht wird, die aber gar nicht in seiner Zielsetzung und gedachten Funktionsweise vorkommen.
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Und vielleicht noch, um meine eigene Meinung mit reinzunehmen: die Perspektiven von älteren Menschen sind in der Gesellschaft doch stark überrepräsentiert. Und die alte Gesellschaft pocht auch viel darauf, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Genau das ist doch, wo ein Wahl-O-Mat auf die gesellschaftliche Dominanzgesellschaft zugeschnitten eben scheitern würde. Denn dann ginge es wahrscheinlich wieder mal darum, wie möglichst die Rüstungs-, Auto- und Kohleindustrie genauso weitermachen sollen oder was Klimakleber für Terrorist:innen sind. Aber gerade junge Menschen (vor allem Flintas, cis Männer ja anscheinend nicht so) bringen eben Themen des Wandels mit. Diversität und Klimawandel sind wahrscheinlich die größten Themenblöcke. Und bevor die jungen Menschen noch weiter zur FDP und zur AFD abdriften, weil die TikTok können, finde ichs gut, wenn also mehr für junge Menschen relevante Themen im Wahl-O-Maten verhandelt werden.
Mein eigener Bias ist, dass ich schon über der Grenze zu "jung" liege und aber trotzdem eben in der Politik mir sehr wichtige Themen entweder gar nicht oder nur sehr verkürzt vorkommen. Ich hab echt keine Ahnung, wen ich wählen soll, sind alle ziemlich scheiße. (Immerhin haben ein paar Parteien endlich das Selbstbestimmungsgesetz hinbekommen...)