this post was submitted on 14 Sep 2023
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founded 1 year ago
MODERATORS
 

Toller Artikel. Zitat:

Ich möchte zeigen, welche problematischen Effekte es für linke Mobilisierung insgesamt hat, wenn in (innerlinker) Kritik Stereotype auftauchen, die zentraler Teil des antifeministischen, rassistischen Kulturkampfes sind, dem sich die gesellschaftliche Linke als Ganze gegenübersieht – und in dem sie verliert. Ein Kulturkampf, der seit Jahren zur rechten Mobilisierung in Deutschland beiträgt und verhindert, dass linke Ideen und Gruppen Zulauf erfahren oder dass drängende Themen angegangen werden können. Für diesen Mechanismus ist tatsächlich unerheblich, ob die inhaltliche Kritik in Teilen sogar berechtigt ist. Wenn sie queerfeindlich gewendet werden kann, läuft sie Gefahr, zur rechten Mobilisierung mindestens indirekt beizutragen.

all 25 comments
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[–] [email protected] 18 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Gute Kritikpunkte, die ich teilen kann und als Grundproblem der Linken sehe. Es wird um so viele Partikularinteressen (auch Gegeneinander) gekämpft, dass jeder den Anschluss verloren hat. Da ist nichts Gemeinsames mehr. Nein, alle sind sehr individualistisch unterwegs.

Und dann auch seeeeehr verkopft. Als die Debatte losging, ob man LehrerInnen, Lehrer*Innen, Lehrer:Innen oder Lehrende schreibt bin ich ausgestiegen. Da ging es dann um Transgender, Non-Binäre, Feministinnen und DeutschlehrerInnen. Edit: Und Behindertenvertreter und Sozialarbeiter(die „Dummen“ werden ja oft vergessen) Dachte ich mit „ach leck mich doch. Ich mache jetzt so wie ich spreche. Macht ihr mal euer Kopfkino.“

[–] [email protected] 12 points 1 year ago

Glaube nicht, dass das ein Problem der Intellektualität, sondern der Relevanz ist. Wenn du dir nur lange genug Zeit nimmst, kannst du jedem erklären, warum es für ihn sinnvoll sein könnte für Vielfalt einzutreten - ob diese Vielfalt jetzt in der einen oder anderen Form der sprachlichen Inklusion niederschlägt, sei an dieser Stelle mal hingestellt -, das Problem ist, dass es für ihn irrelevant ist. Der hat einfach andere Sorgen, z.B. nicht mehr umziehen zu können, weil neue Mietverträge unbezahlbar sind, dass nichts vom Lohn übrig bleibt und dass er einerseits trotz seiner Mühen nur sehr wenig hat, aber andererseits völlig fremden Menschen aus der Ferne einen ähnlichen Lebensstandard finanzieren muss. Die bürgerliche Linke interssiert sich einfach nicht für das Proletariat. Sie kümmert sich so liebevoll und aufmerksam um einzelne Blümchen auf der Wiese, dass sie den brennenden Wald dahinter nicht mehr sieht.

[–] [email protected] 9 points 1 year ago

Zwischen den Zeilen ist das wohl auch ein großer 🖕 gegen Sarah Wagenknechts aktuelles Buch.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (2 children)

Tatsächlich sind es die Kritiker*innen – in diesem Fall die AfD-Fraktion im Bundestag –, die das Thema erst auf den Tisch bringen und groß machen.

Das ist ja wohl mal kompletter Quatsch. Als Landesdiener bin ich durch meine Dienststelle verpflichtet, in sämtlichem Schriftverkehr die jeweils gültige Variante des Genderns zu verwenden. Ungegendert können meine Anträge aus formalen Gründen überhaupt nicht erst entgegengenommen werden.

Vor mehr als 20 Jahren fingen entsprechende Entwicklungen unter dem damals verwendeten Begriff „Gender-Mainstreaming“ an, verbindliche Kraft zu entfalten.

[–] [email protected] 28 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

Hausschreibungen existieren nun mal. Als Mitarbeity von IKEA musst du alle vier Buchstaben groß schreiben, während du als Journalisty einer Tageszeitung stattdessen wahrscheinlich Ikea schreiben müsstest, weil es mehr als drei Buchstaben sind und sich als Wort sprechen lässt.

Davon abgesehen, kannst du in deinem Privatleben aber weiterhin iKeA oder üköa oder sonstwas schreiben, solange dein Gegenüber dich versteht.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (1 children)

Ist aber schon noch was anderes, wenn das irgendein Unternehmen als Branding- Regelung betreibt oder wenn das eine Amtsstube und somit die Regierung betreibt. Letzteres hat offiziellen Charakter und eigentlich den Auftrag für alle Menschen verständlich zu schreiben (auch solche die schlecht lesen, schlecht deutsch oder sonst wie nicht gut mit eigenartigen Grammatiken umgehen können)

[–] [email protected] 18 points 1 year ago (2 children)

Letzteres hat offiziellen Charakter und eigentlich den Auftrag für alle Menschen verständlich zu schreiben (auch solche die schlecht lesen, schlecht deutsch oder sonst wie nicht gut mit eigenartigen Grammatiken umgehen können)

Haha, ja klar. Wer kennt sie nicht. Die amtlichen Dokumente welche total einfach zu lesen waren bevor das Ganze gendern dazu kam. Vor allem für Leute welch nicht gut Deutsch können.

Aber dann kam das Gendern und alles ging den Bach runter!

[–] [email protected] 8 points 1 year ago

Naja, die Genderschreibweise von Kollegy oben würde wirklich kein Mensch verstehen. Ich finde nicht, dass man jetzt jeden bekämpfen muss, der Kritik daran äußert. Das hat meistens nicht mal was mit politischer Ungleichheit zu tun. Insofern: kommt mal alle bisschen runter.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Dabei geht’s doch nicht nur um behördliche Schriftstücke wie Steuerbescheide. Wir kommunizieren dauernd mit der Öffentlichkeit, betreiben einen riesigen Aufwand hinsichtlich Barrierefreiheit und Leichte Sprache und müssen dann auf Konventionen zurückgreifen, die komplett an der Lebensrealität vorbei sind.

Auch wenn es einige Leute nicht wahrhaben möchten, die meisten Menschen möchten beispielsweise als Vater oder Mutter angesprochen werden und nicht als „Elternteil“.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Alter benutze doch einfach die Passivform

[–] [email protected] -4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Mitarbeity […] Journalisty

Ja, Herr Doktor. Kommen Sie schnell! Ich glaube, es ist etwas Ernstes.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

War doch schon immer so, dass in der linken Szene die Intelligenz mit dem Proletariat Zusammenstößt. Quasi ein Hufeisen, nur ohne rechte