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Sascha Lobo erklärt es jedem auf verständliche einfache Weise.

all 19 comments
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[–] [email protected] 11 points 7 months ago (1 children)

Wahnsinnig einseitige Definition von Lobo, was antisemitisch ist. Interessanterweise ignoriert er selbst viele "unpassende" Fakten zum aktuellen Konflikt (wie die Tatsache, dass man Geiseln nicht befreit, indem man den Wohnort von 2 Millionen Menschen durchgängig bombardiert). Es gibt Beschlüsse und Mahnungen der UN, die Israel (die Regierung) ignoriert. Sind die Länder der UN alles Rassisten und Antisemiten, die Israel nicht anerkennen wollen? Eben, Unsinn!

Deutschland und Deutsche haben leider ein Problem, Fehler der israelischen Regierung, der Hardliner im Parlament dort, und der ultra orthodoxen Vernichtungsfantasien gegen das palästinensische Volk einiger Politiker, anzusprechen und zu kritisieren, gerade aus Angst, jemand könnte aus irgendeiner Ecke den Vorwurf des Judenhass aussprechen.

Das Problem ist komplexer als "Israel ist schuld" oder "Hamas sind schuld". Das Problem von Israel, neben den Vernichtungsfantasien von radikalen Milizen und Ländern, ist auch die ultra-rechte Politik im Land, die eine Militarisierung und Verdrängung von Menschen in den palästinensischen Gebieten (siehe Westjordanland) vorantreibt. Mit "Sicherheit" lassen Regierungen auf der ganzen Welt ihre militärische Aufrüstung moralisch rechtfertigen (siehe auch Polizeigesetze in Bayern).

Kurzgesagt: man macht es sich zu leicht, jeden als Antisemiten zu betiteln, der die Fehler von Israel (Regierung) und dessen Militär aufzeigt.

[–] [email protected] 10 points 7 months ago* (last edited 7 months ago) (3 children)

Deutschland und Deutsche haben leider ein Problem, Fehler der israelischen Regierung, der Hardliner im Parlament dort, und der ultra orthodoxen Vernichtungsfantasien gegen das palästinensische Volk einiger Politiker, anzusprechen und zu kritisieren, gerade aus Angst, jemand könnte aus irgendeiner Ecke den Vorwurf des Judenhass aussprechen.

Der Nahost-Konflikt wird nicht durch Deutschland gelöst werden. Es gibt zwar ein ur-deutsches Bedürfnis, durch die Verbreitung der eigenen (Moral-)Vorstellungen die Welt verbessern zu wollen, aber speziell bezogen auf Israel-Kritik wäre es vielleicht angebracht, wenn die Deutschen einfach mal die Klappe halten.

[–] [email protected] 3 points 7 months ago

Definitiv. Ich finde, dieses Bedürfnis wird auch sehr von Politik und Medien bedient, die ihre Meinung oder Haltung raus posaunen müssen. Oder eine Vielzahl von Organisationen, Unternehmen, Einzelpersonen, die meinen, sich jetzt "positionieren" zu müssen. Für Israel, für "Palästina", für 2 Staaten, für BLA BLA. Was, oh Wunder, weder Juden hilft, noch den Judenhass generell minimiert, noch den Opfern dieses Konfliktes hilft.

Jetzt müsste ich hier mit einer Lösung kommen (also, ich würde...), aber wer wirklich versucht, sich in den Konflikt einzulesen, wird zum Schluß kommen: es ist kompliziert und betrifft weit mehr als die 2 Völker.

[–] [email protected] 3 points 7 months ago

Ja, da hast du völlig recht mit dem sich mal raushalten und Klappe halten. Obwohl dann zustimmen und unterstützen (was ja der momentane Kurs zu sein scheint) ja auch wieder einmischen ist.

[–] [email protected] 5 points 7 months ago (1 children)

Super Text, dem kann ich nur zustimmen! Ich finde der Vollständigkeit halber wäre es wohl auch gut gewesen, nachzuschauen, was kein Antisemitismus ist. Denn das ist ja gerade das Problem, dass das momentan ein schmaler grad ist und wir die ganze Zeit rausfinden zu versuchen, welche eigentlichen Ziele oder Denkmuster Menschen mit ihren Aussagen/Taten verfolgen. Es muss Kritik an einer rechtsextremen Israelischen Regierung möglich sein. Natürlich ist immer die Frage, wann das verhältnismäßig ist. Aber es gibt ja durchaus viele Menschen, die direkt von dieser menschenverachtenden Regierung betroffen sind, berechtigen Kritik an ihr üben und trotzdem als Antisemit:innen dargestellt werden. Wir haben also eine Debatte, wo oft Antisemitismus getarnt wirf als was anderes und Hass auf Juden so weit verbreitet wird und gleichzeitig aber auch das umgekehrte Problem, dass oft berechtigte Kritik und konstruktive Veränderungsprozesse als antisemitisch dargestellt werden, um sie zu unterbinden. Ich glaube dafür braucht es dann eine beidseitige Analyse von Antisemitismus. In vielen anderen Ländern wird ja linke, progressive Politik auch immer wieder gerne als terroristisch oder irgendwie gefährlich geframed (siehe z.B. Klimaaktivismus in Deutschland etc).

[–] [email protected] -5 points 7 months ago (1 children)

Ja nu. Kein Antisemitismus ist halt alles andere. Zum Beispiel Kritik an der Regierung. Es wird aber spätestens dann wieder verdächtig, wenn man immer nur die israelische Regierung kritisiert. Ansonsten ist es halt nicht so kompliziert, wie manche gerne tun.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Da machst dus dir aber wirklich sehr einfach. Wenn wir schon so massive Probleme haben, Antisemitismus korrekt zu identifizieren, wie soll denn dann einfach zu bestimmen sein, wann etwas nicht antisemitisch ist? Und außerdem lässt du halt völlig außer acht, dass die israelische rechtsextreme Regierung sehr großes Interesse daran hat, etwas als antisemitisch zu framen, was nicht antisemitisch ist. Deshalb habe ich das Beispiel aus Deutschland gebracht, wo ja auch von konservativen bis rechten Positionen gerne linke konstruktive Kritik gerne schnell mit Terrorismus-Vorwürfen etc abgetan werden. Und dann muss halt nicht mehr inhaltlich drüber diskutiert werden. Es ist mindestens naiv bis fahrlässig, da nicht drüber nachdenken zu wollen und der Regierung das einfach durchgehen zu lassen.

Ich finde den Punkt, nicht nur Kritik an Israel und seiner Regierung zu üben, wichtig und valide. Die Frage ist, inwiefern ist dieser Punkt hier angebracht bzw wann wird auch das zur Strategie, um inhaltliche Diskussionen zu vermeiden? Denn wenn wir schon über den Nahost-Konflikt reden, warum dann nicht auch alle beteiligten Parteien kritisch betrachten? Es gibt sicherlich einige Verdächtige, die immer nur Israel kritisieren und somit dämonisieren. Aber der Großteil der Kritik an der israelischen Regierung fällt da nicht drunter. Es werden ja auch die USA, viele europäische Länder (Polen, Ungarn, etc), Russland, Türkei, Brasilien, und viele viele mehr kritisch gesehen. Kann man die und Israel alle in einen Topf werfen? Nee. Aber vielleicht ein Trend den die gemeinsam haben bzw hatten, ist, dass sie gerade oder vor kurzem noch nationalistische, rechtsextreme Regierungen haben/hatten.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Wenn wir schon so massive Probleme haben, Antisemitismus korrekt zu identifizieren, wie soll denn dann einfach zu bestimmen sein, wann etwas nicht antisemitisch ist?

Ich habe keine Probleme, Antisemitismus zu identifizieren. Das ist eben auch Lobos Ansatz: es ist nicht so kompliziert, ihn zu erkennen. Es sei denn, man will das Problem verdrängen.

Es ist mindestens naiv bis fahrlässig, da nicht drüber nachdenken zu wollen und der Regierung das einfach durchgehen zu lassen.

Das ist ja auch kein Antisemitismus.

Aber vielleicht ein Trend den die gemeinsam haben bzw hatten, ist, dass sie gerade oder vor kurzem noch nationalistische, rechtsextreme Regierungen haben/hatten.

Klar. Und eben nicht vergessen, dass die Nachbarstaaten von Israel noch viele, viele Plätze weiter hinten auf der Demokratie-Skala liegen.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Ah, ich sehe schon, du willst auf meinen Punkt, dass ein Antisemitismus-Verdacht auch instrumentalisiert werden kann, um Kritik mundtot zu machen, nicht eingehen. Und dann diese wiederholten whataboutisms. Ja natürlich sind viele Staaten der Welt ziemlich scheiße. Ich würde soweit gehen, dass ich generell Staaten als Konzept ablehne. Aber das löst ja trotzdem nicht das Problem, dass Menschen konkret unter einzelnen Staaten leiden. Ja, der Hamas scheinen Zivilist:innen scheiß egal zu sein und das sollten wir uns auch immer wieder vor Augen führen. Aber das macht die Gräueltaten, die von Israel durchgeführt werden trotzdem nicht besser. Immer wieder zu wiederholen, dass es auch andere Staaten gibt, die auch Gräueltaten an Menschen verüben, lenkt nur von dem Problem ab. Aber du scheinst ja sowieso ziemlich entschlossen hinter der israelischen Regierung zu stehen?

[–] [email protected] 1 points 7 months ago* (last edited 7 months ago) (1 children)

Ah, ich sehe schon, du willst auf meinen Punkt, dass ein Antisemitismus-Verdacht auch instrumentalisiert werden kann, um Kritik mundtot zu machen, nicht eingehen.

Das ist schon zur Genüge diskutiert. Du hast Recht. Und nun?

Und dann diese wiederholten whataboutisms.

Keine whataboutisms. Wenn man immer nur Israelkritik übt, aber andere Staaten beflissentlich vergisst, ist das Antisemitismus.

Aber du scheinst ja sowieso ziemlich entschlossen hinter der israelischen Regierung zu stehen?

Ich stehe hinter dem israelischen Staat. Dessen Existenzrecht steht seit seiner Gründung zur Debatte und wird von Antisemiten gleich welcher Couleur abgestritten. Da ist die Grenze.

[–] [email protected] 1 points 7 months ago (1 children)

Ich glaube, dein Problem ist, dass du dich ausschließlich damit zu beschäftigen scheinst, was antisemitisch ist und dabei einfach alles andere ausblendest. Natürlich ist es widerlich und verwerflich, was alles an Antisemitismen rumirrt und es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen. Aber das ist wirklich auch nicht das einzige Problem und ja auch nicht die einzige Unterdrückungsform. Wenn du aber jedes Problem nur daraufhin untersuchst, ob es antisemitisch ist oder nicht, wird dich das nicht weit bringen. Und das macht dich dann auch blind gegenüber Gräueltaten der israelischen Regierung und den israelischen Hardlinern, weil die ja keinen Antisemitismus ausüben. Antisemitismus ist nicht die wichtigste Unterdrückungsform. Keine ist wichtiger als andere. Wir müssen alle diese gleichzeitig bekämpfen und nicht separat uns eine rauspicken, wie du es zu machen scheinst. Also auch Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus, Speziezismus etc.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Ich glaube, dein Problem ist, dass du dich ausschließlich damit zu beschäftigen scheinst, was antisemitisch ist und dabei einfach alles andere ausblendest.

Wenn ich über Antisemitismus reden möchte, blende ich in der Tat andere Diskussion z.B. über den Klimawandel aus. Sorry dass ich keine Greta bin. ¯_(ツ)_/¯

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Was? Ernsthaft? Wie kannst du denn bitte denken, dass es nicht wichtig ist, wenn wir über Antisemitismus reden, auch über verschiedene andere Unterdrückungsformen nachzudenken? Du tust damit niemanden einen Gefallen, wenn du so versteift alles andere ausblenden versuchst, weil Antisemitismus ist sicherlich nicht isoliert für sich erklärbar oder zu verstehen. Es ist doch offensichtlich etwas, was eng mit Kapitalismus, gesellschaftlichen Machtkämpfen und verschiedenen Unterdrückungsformen verschränkt ist. Zu sagen, du blendest das alles aus während du über Antisemitismus nachdenkst, ist als ob für dich Sexismus gleich Frauen gegen Männer ist. Dir entgeht ja komplett die systematische Ebene hinter dem Phänomen des Antisemitismus. Warum denken Menschen so? Wie führen gesellschaftliche Verhältnisse dazu? Was nützt es Menschen, antisemitisch zu sein? Um das herauszufinden und somit Antisemitismus nachhaltig und wirkungsvoll bekämpfen zu können, musst du doch eben auf die Verschränkung von Antisemitismus mit anderen Unterdrückungs- und Machtformen schauen.

Deine Art Antisemitismus zu denken halte ich für ziemlich faul und gefährlich. Genau so eine Art für zur gesellschaftlicher Spaltung und Verdummung, weil alle nur noch mit sich selbst beschäftigt sind und es ja offensichtlich auch nur um ein ihnen wichtiges Thema geht, bei dem sie sich dann über andere paar Minuten erheben und auf andere nierderblicken können. Bringt niemanden was, außer dir selber, wenn du so diskutiert. Auch Betroffene von Antisemitismus haben nix von so einer eingeschränkten Sicht darauf. Aber naja, du scheinst sehr eingefahren in deiner Art zu sein, mach mal, wenn du es brauchst. Dann brauchen wir aber nicht weiter zu diskutieren.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Immer locker durch die Hose atmen. Wenn ich über Antisemitismus rede, kannst du mir nicht vorwerfen, nicht über Sexismus oder Klimawandel zu reden. So funktioniert Kommunikation nicht. So kann man auch nicht diskutieren.

[–] [email protected] 1 points 7 months ago (1 children)

Ich werfe es dir nicht vor. Ich halte dich halt dann nur für sehr eingeschränkt in deiner Sicht und habe kein Interesse, mit dir zu diskutieren, weil es dann auch zu nix führen wird. Es ist ja am Ende dein Problem, wenn du nicht über den Tellerrand schauen kannst, nicht meins.

[–] [email protected] -1 points 7 months ago

Was nimmst du dir eigentlich raus, hier darüber zu befinden, wer eingeschränkt ist? Äußerst anmaßend. Denk mal drüber nach. Aber bitte leise.

[–] [email protected] 4 points 7 months ago

Von linker, bürgerlicher oder muslimischer Seite wird inzwischen häufig auf jede noch so schlüssige Analyse des Judenhasses grundsätzlich mit Rassismusvorwürfen geantwortet.
Geradezu historisch eindrucksvoll wird es, wenn ein linkes, weißes, in 65. Generation urdeutsches Mittelstandskind und Täternachfahre einen der mindestens 200.000 schwarzen israelischen Juden oder einen der über 1,2 Millionen arabischen Israelis des Rassismus bezichtigt.

Ich glaub, ich bin jetzt Sascha-Lobo-Fan!

[–] [email protected] 1 points 7 months ago