DonPiano

joined 1 year ago
[–] [email protected] 13 points 2 months ago

"Ich überlege, woanders im Haus versetzt zu werden, weil meine Arbeitskollegen kindisch sind, über Unwichtigkeiten reden und überzeugt sind, mir einen Gefallen zu tun, indem sie mich zwingen, mit ihnen zu reden." Geht schon was in die Richtung, ist aber nicht notwendigerweise da.

Aber auch: "wieso so viel Aggressivität gegen Introvertierten?" Da ist keine. Mir gehts nicht um Leute die eher inro- statt extravertiert sind. Mir gehts um Leute die es zu einer spezifischen Form von Identitaet erheben und dann gern auch extravertiertes Verhalten als dumm o.Ä. abwerten. Sowas: https://themindsjournal.com/wp-content/uploads/2019/02/my-brain-aches.jpg

"Warum glaubst du, dass alle Introvertierte gleich sind?" Sind sie eben nicht. Das ist Teil der Praemisse meiner Antwort.

[–] [email protected] 18 points 2 months ago (3 children)

Nein, und ich wuerde dazu noch dazu raten diese normalverteilte Persoenlichkeitsdimension nicht zur kompletten Identitaet zu erheben. In der Richtung liegt nichts Gutes und stattdessen oft eine Form von "Andere=eindimensionale Parodien einer Person; ich=vielschichtige, ozeanische Seele". Gern kombiniert damit, dass eben genau null Versuche unternommen wurden mal anderen zuzuhoeren, wenn die von ihrem Innenleben erzaehlen wuerden.

Nix gegen eher introvertierte Leute - der Circlejerk um die falsche Dichotomisierung herum haengt mir nur zum Hals raus.

[–] [email protected] 2 points 2 months ago (2 children)

A chastity club is the name the Hulk came up with during a dry spell for his

[–] [email protected] 1 points 2 months ago (1 children)

"Aber um fair zu sein, kann ich das, was du von deinem Kollegen wiedergibst nicht wirklich rassistisch nennen."

Meinst du weil Rassismus deinem Rassissmusbegriff zufolge eine systemische Komponente braucht und eine einzelne Person entsprechend nicht alleine rassistisch handeln kann sondern allenfalls rassenideenbasierte Feindseligkeit ausdruecken kann?

[–] [email protected] 2 points 2 months ago

"Wir haben 20% Nazis in Deutschland. Es muss nicht der direkte Kollege sein, aber irgendeiner ist immer dabei. Schon statistisch."

Nur wenn man von Gleich(genug)verteilung ausgeht (mal bei den 20% mitgehend). Wenn du ein paar Sorten Clusterung und Selektionsmechanismen drauf wirfst kriegst du plausible Szenarien in denen viele Leute nie einen zu Gesicht bekommen. Das soll nicht heissen, dass es so ist, aber es ist eben eine empirische Frage: Haben alle Organisationen x% Nazis, haben x% der Organisationen nur Nazis oder wo dazwischen liegt es?

"Viel eher hast du wohl Glück, wenn es bei dir keine gibt." Zustimmung.

"Ob ich das jedem in jeder Situation raten würde, weiß ich nicht."

Ist ne knifflige Frage, ich hader damit selbst oft (fuer mich selbst mein ich) - zumal mir Leute irgendwie sehr gern von ihren schrecklichen Ansichten erzaehlen.

[–] [email protected] 19 points 2 months ago (1 children)

War da nicht was mit Sparen im Verkehrsmin... Ach. Willen verloren.

[–] [email protected] 2 points 2 months ago

Hmmm. Naja, da fänd ich Aufgang Abgang aber besser. Und bei Auf-Ab-Gang geh ich glaub ich dann auch direkt weiter zum Nasennebenhöhlenpfad.

[–] [email protected] 2 points 2 months ago (2 children)

Amon Amarth? Meinst du Aufgang Untergang?

[–] [email protected] 2 points 2 months ago (1 children)

Nudel ist sexistisch? Was ist passiert?

[–] [email protected] 7 points 2 months ago (1 children)

Achja: Aus der libertaereren Richtung wird das BGE gern mit der Streichung aller (oder der meisten) anderen Sozialsystemen kombiniert. Fuer soziale Sicherung im Sinne von Buergergeld/ALG: Okay, eventuell sogar gut weil es fluessiger skaliert.

Fuer Leute mit Beduerfnissen die schneller skalieren als jenes System? Viel Glueck dabei, deine Medikation oder deine auf Barrierefreiheit ausgerichtete Einrichtung zu bezahlen.

Das ist prinzipiell integrierbar, aber ein Netz mit dem Ziel Beduerfnisse im positiven Sinn zu identifizieren und zu erfuellen ist hier mglw zielsicherer und adaptiver fuer derartige Funktionen.

[–] [email protected] 7 points 2 months ago

BGE kannste auch als systemstabilisierende Massnahme betrachten. In Marktlogik nicht absurd, wir haben halt nur vor allem ranzig gewordenen Liberalismus in Deutschland.

Bismarck hat das Krankenkassensystem eingefuehrt um das kontemporaere System zu erhalten. Merz und Lindner und so sind nicht von Bismarcks Kaliber.

[–] [email protected] 37 points 2 months ago (1 children)

Volt sind halt neoliberal im deutschen Sinne in der Richtung Ordoliberalismus. Pro Marktwirtschaft, aber inklusive der Anerkennung, dass ein marktorientiertes Wirtschaftssystem dennoch erhalten werden muss, was Markteingriffe etc als Werkzeug beinhaltet.

Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Markt wegen Klima absaeuft/einfriert. Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Markt von Faschisten abgefackelt wird. Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Arbeitsmarkt komplett einseitig ist und potenzielles Personal gar nicht waehlen kann (-> BGE).

Respektabler (viieel viel mehr) als FDP-"Liberale", aber immernoch Liberale, im Guten wie im Schlechten.

 

Wie im Titel:

Laut https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz.html "An ihrem Wohnsitz darf eine erwachsene Person insgesamt 50 g getrocknetes Cannabis zum Eigenkonsum besitzen."

Hab nur wiederholt den Eindruck bekommen, dass das manchen Leuten nicht immer direkt klar ist.

 

Das war mal eine Antwort auf einen Kommentar, aber ich glaub als Post ists sinnvoller:

Woher kommt eigentlich diese Idee etwas als Narrativ zu bezeichnen und das als was Schlechtes zu meinen?

Ich mein die Frage genuin, aber vermute eine gewisse Kluft im Verständnis, daher etwas Erläuterung meines Verständnisframeworks hier: Alle Nachrichten bzw. aller Journalismus hat notwendigerweise narrative Funktionen, ähnlich wie alle Sachen Farbe oder Temperaturen haben. Oder analog zur Datenanalyse: Wenn ich Datenpunkte habe (welche bereits mit Bedeutung aufgeladen sind wegen der Messentscheidungen) kann ich damit quasi unendlich viele Dinge anstellen, seien es deskriptive summary statistics oder Inferenzstatistik oder Datenvisualisierung: Immer reflektieren meine Entscheidungen meine Annahmen und Prioritäten.

Wenn ich nen t-Test auf zwei Gruppen werfe priorisiere ich Gruppenunterschiede im Erwartungswert statt z.B. Variabilitaetsunterschiede. Wenn ich ausschließlich lineare Zusammenhänge in meiner Regression hab ziehe ich komplementär alle anderen Formen gar nicht in Betracht. Wenn ich nen Scatterplot hinklatsche muss ich mich entscheiden ob ich linear skaliere oder z.B. logarithmisch. Zentrier ich alles um 0 oder schneid ich alles so ab dass die Punktwolke in der Mitte ist?

Zurück bei Journalismus: Die Auswahl und Betonung davon was als berichtenswert genommen wird allein konstituiert Narrative. Es gibt keine Neutralität, denn es gibt kein Bedeutungsnull. Eine mögliche positive soziale Funktion kann es eben sein diese Bedeutungskonstruktion in ein mehr oder weniger sinnvolles und reflektiertes Wertesystem einzubinden was dann eben auch kritisches Engagement mit verschiedenen Narrativen inklusive der eigenen Rolle dabei erfordern kann. Aber das geht halt nur gut wenn man anerkennt, dass man das macht.

Letztlich ist meine Frage aber kleiner: Woher kommt diese Sprachpraxis? Ist das ne fefe-Sache?

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