this post was submitted on 09 Jul 2023
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Mein Vater hatte öfters mal aus Frust und Überforderung um mich zu bestrafen zu Schlägen gegriffen, habe daran allerdings nur sehr fragmentierte Erinnerungen, muss im Alter zwischen 3 und 7 gewesen sein. Habe allerdings noch ab und an Alpträume in denen er mich umbringen möchte. Im Rückblick konnte ich nach seinem Tod durch das Erbe von seinem Laptop usw schließen, dass vermutlich auch eine verdrängte sadistische Fetischisierung dabei aktiv war (so laßen sich ein paar Texte und es passt in seinen Charakter, geprägt von Isolierung/Selbstrepression und Wutausbruch-Schamzyklen).
Fast noch bizarrer, als ich meiner Mutter viel später mal davon erzählt hatte (ich nahm an sie wusste es und ich hatte sie in meiner eigenen Erinnerung als komplizit drin), meinte sie nicht nur, dass sie nichts davon wusste, sondern erzählte dann noch so ganz non-chalant, dass sie mich einmal auch wohl im Alter von so ca. 3 gebissen hatte, "weil ich mich sonst nicht beruhigen wollte". Hatte selbst absolut keine Erinnerung, habe sie auch immer noch nicht, aber ich hatte bis ins Teenageralter hinein den Tick nach realem oder befürchtetem Fehlverhalten mich (zurückgezogen und alleine) selbst zu beißen, in Arm oder Bein.
So einen Traumakomplex wird man danach schwer wieder los, wenn nicht die richtigen Faktoren zusammenkommen. Bin jetzt in meinen 30ern und komme immer noch nicht so wirklich mit Alltag und Leben zurecht, auch nach Jahren von mehr oder minder erfolgreicher Therapie und psychiatrischer Behandlung. Leider hatte keine der Therapien bisher länger als einige Monate Besserung gebracht, bis irgendetwas wieder Abstürze verursacht hatte. Hänge immer noch in toxischem Schamgefühl und Phasen von kompletter, dissoziativer Wegrationalisierung in der ich gut logisch denken kann aber keinen Bezug zu Gefühlen habe und Phasen von emotionalem Überschwang. In beiden Fällen geprägt von extremen Selbstwertproblemen und einem fehlenden Bezug zu eigenen Bedürfnissen.
Langer Rede kurzer Sinn: Schlagt keine Kinder. Falls ihr überfordert seid beim Umgang mit Kindern, sucht Hilfe, falls nicht professionell, dann wenigstens im persönlichen Umfeld. Falls euch aus Kontrollverlust ein Übergriff passiert, kommuniziert, dass es eure Schuld war und nicht wieder passieren wird.
Und als Nebensatz: Auch neben körperlicher Gewalt ist ständiges Ausrasten und Demütigen/Beschämen eine Form von Gewalt, aber da will ich nicht noch eine Kiste aufmachen, ein Trauma reicht erstmal.