this post was submitted on 29 Jun 2023
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[–] [email protected] 54 points 1 year ago (4 children)

Wo er schon Recht hat: Japan hat einerseits ein komplett eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz und andererseits kaum Güterverkehr. Das macht das ganze natürlich deutlich einfacher.

Andere vergleichbar große Länder wie Spanien, Frankreich oder Italien haben ihre Hochgeschwindigkeitszüge (weitesgehend) vom restlichen Bahnverkehr getrennt.

Was aus seiner Aussage letztendlich folgt ist, dass wir mehr getrennte Trassen brauchen. Da gehe ich voll mit.

[–] [email protected] 28 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

Das ist der wahrscheinlich wichtigste, aber nicht der einzige Punkt. Zum Beispiel gibt es in Japan:

  • Ticketkontrolle, bevor man überhaupt zum Gleis kommt
  • ~~Verpflichtende Reservierung, sodass jeder exakt einen Sitzplatz hat~~ edith sagt: Das scheint nicht den kompletten Zug zu betreffen
  • Auf wenige Zentimeter exakt an der Linie haltende Züge, sodass man sich nach Zughalt nicht umorientieren muss
  • Suizidverhindernde Glaswände/-türen am Gleis
  • Beheizte Gleise gegen Eis/Schnee
  • Zugreinigung in 7 Minuten, auch weil Shinkansen-Züge einige Features haben, die die Reinigung erleichtern

Und das sind nur die wenigen Dinge, von denen ich weiß.

[–] [email protected] 10 points 1 year ago (1 children)

Verpflichtende Reservierung, sodass jeder exakt einen Sitzplatz hat

Das stimmt so nicht. Im Shinkansen gibt es auch mehrere Abteile in denen du ohne Reservierung sitzen kannst. In 'normalen' Zügen hatte ich während meiner Zeit in Japan in der 2. Klasse gar keine reservierbaren Plätze gesehen.

[–] [email protected] 7 points 1 year ago

Korrigiert. Und es ist richtig, die normalen, langsameren Züge kommen ähnlich pünktlich und funktionieren trotzdem ein bisschen anders als der Shinkansen.

[–] [email protected] 7 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Weiß eigentlich jemand warum wir das einzige Land sind wo man nicht durch so Kontroll-Schleusen gehen muss, bevor man auf den (Fernverkehrs-)Bahnsteig kommt?

  • Die Glaswände/-türen sind auch nur so halb richtig. Beim Shinkansen erinnere ich mich nicht mehr, da gab es glaub ich so Türen und Geländer am Bahnsteig?! Und bei vielen U-Bahnen auch, aber mit Geländer, nicht voll verglast um Dinge nachhaltig zu verhindern oder soetwas... Das gibt es, ist aber doch recht selten. Und die ganzen Regionalzüge, die auch verdammt pünktlich sind, haben ganz schnöde, normale Bahnsteige. Wenn auch mit draufgepinselten Markierungen und die Züge halten auf den Zentimeter genau.
  • Beheizte Weichen haben wir auch.

Ich fand, dass die Menschen sich dort viel sinnvoller am Bahnhof verhalten. Dort klappt scheinbar alles recht reibungslos wegen Rücksichtnahme, Leute stehen auf der einen Seite der Rolltreppe und gehen auf der anderen. Hierzulande: Oma bleibt direkt hinter der Rolltreppe stehen um sich umzuschauen und die nächsten 500 Menschen werden von der Rolltreppe in die Oma gedrückt. Passiert mir so zweimal die Woche. Zu Stoßzeiten kommt niemand aneinander an der Rolltreppe vorbei. Und das mit dem Aussteigen lassen aus dem Zug klappt auch genau nur zu den Zeiten wo die Pendler unter sich sind. Sonst muss man grundsätzlich erstmal jemandem böse in die Augen schauen, bevor man den letzten Schritt aus dem Zug machen kann.

Im Allgemeinen gibt es da viel Personal, das sich um die Sauberkeit der Züge, Bahnhöfe und sowas kümmert. Servicepersonal an den Fahrkartenautomaten, Schranken etc..

Und irgendwie weiß ich sowieso nicht so recht wie sehr man sich mit Japan vergleichen kann. Alles funktioniert schon sehr anders. Ich frage mich wie deren Infrastruktur ausschaut. Das was man als Tourist sehen kann ist schon ein lustiger Mix aus neu und alt. Z.B. die Fahrkartenautomaten hat man hierzulande mal alle ersetzt gegen welche mit Touchscreen. Im Japan gab es als wir da waren noch die guten mit Knöpfchen. Gerne auch eine ganze Wand voll Knöpfe für die vielen Optionen. Oft musste man selber auf der Karte nebenan nachschauen was die Fahrt zu Station X kostet und dann den Knopf für ein Ticket für soundsoviel Yen drücken. Weiter auf dem Land in der Pampa wurde die elektronische Schleuse, die kontrolliert ob man auch dort ausgestiegen ist für das man bezahlt hat, dann teilweise ersetzt durch eine Box und Ehrlichkeit. Gut, in der Stadt ist natürlich mehr High-Tech. Im Bus kostete es pro Haltestelle und man musste sein Ticket demnach beim Einsteigen und nocheinmal beim Aussteigen einstecken. Irgendwie doch sehr anders als die Öffis in Deutschland.

Und ich frage mich was da so jemand vergleichsweise verdient, der den ganzen Tag die Fahrkartenautomaten irgendwo betüttert und für Service bereitsteht. Oder jemand der einen Bahnhof in der Vorstadt sauber und in Ordnung hält.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (2 children)

Weiß eigentlich jemand warum wir das einzige Land sind wo man nicht durch so Kontroll-Schleusen gehen muss

Da warst du aber nicht in sehr vielen Laendern. Hat das irgendeines eurer Nachbarlaender? Glaube nicht. Vielleicht Frankreich, nicht mehr sicher.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Ich meine, im Stockholmer Regionalverkehr hätte es die gegeben

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[–] [email protected] 6 points 1 year ago

Schienen bzw. viel wichtiger Weichenheizung haben wir der Fairness halber auch an den meisten Weichen. Problematisch wird es, wenn diese im Winter ausfällt (insb. auf stark befahrenen Strecken) oder wenn es einfach zu viel Schnee und Eis sind - oder keine verbaut sind, es ist noch nicht überall Standard leider. Fazit: Mehr Strecken (aus)bauen, Ausweichstrecken haben, das Netz auch auf die Alltagsbelastung erweitern.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Was aus seiner Aussage letztendlich folgt ist, dass wir mehr getrennte Trassen brauchen. Da gehe ich voll mit.

Ja, ich auch. Mir hat letztens jemand erzählt, dass wir in D früher in jede Richtung zwei Schienen hatten, eine für Normalverkehr und eine zum Ausweichen. Das ist eigentlich ganz praktisch wenn z.B. ein Zug Verspätung hat, dass die nachfolgenden nicht betroffen sind, oder für Reparaturen.

Ebenso sollten Fernverkehrszüge auch eigene Trassen haben.

Aber das Zugnetz wurde in Deutschland leider an Trassen, Zügen, Bahnhöfen, Personal kaputt gespart.

Und auch wenn ich eher negative Erfahrungen mit der Bahn habe, fühle ich die Geschäftsführer auch, wenn die kein Geld bekommen und unlösbare Erwartungen haben.

[–] [email protected] 8 points 1 year ago

Mir hat letztens jemand erzählt, dass wir in D früher in jede Richtung zwei Schienen hatten, eine für Normalverkehr und eine zum Ausweichen.

Dass mal alle Trassen viergleisig ausgebaut waren halte ich für ein Gerücht.

Aber das Zugnetz wurde in Deutschland leider an Trassen, Zügen, Bahnhöfen, Personal kaputt gespart.

Da gehe ich voll mit.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Japan hat einerseits ein komplett eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz

Allgemein haben die meisten (urbanen) Linien ihr eigenes Gleis. Bei einem Problem faellt dann also diese Linie aus, aber eine andere Linie, die vielleicht auch (eben parallel dazu) dort durch faehrt, ist nicht betroffen.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Japan hat allerdings erdbeben, und gelernt damit umzugehen ohne das das gesammte netz kolabiert wenn ein streckenteil ausfaellt.

[–] [email protected] 33 points 1 year ago (2 children)

"In Deutschland teilen sich Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge ein und dasselbe Schienennetz. Dieses Konzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt."

Da mag er recht haben. Die Schweiz hat allerdings auch nur ein Schienennetz, das sich alle teilen müssen und die Züge sind trotzdem pünktlicher als in Deutschland.

[–] [email protected] 18 points 1 year ago (1 children)

die Züge sind trotzdem pünktlicher als in Deutschland.

Eine mögliche Lösung oder ein möglicher Grund dafür: An wichtigen Knotenpunkten Ersatzzüge vorhalten. Falls ein Zug verspätet ankommt, fährt der Ersatzzug schon mal planmäßig los, so dass die Verspätung maximal bis zum Knoten geht, ab da aber wieder pünktlich gefahren wird.

Ich meine in der Schweiz gibt es das, habe da aber leider keine klare Quelle gefunden. https://www.bahnonline.ch/22173/db-sbb-cff-ffs-je-eine-verbindung-von-und-nach-deutschland-vorlaeufig-mit-umsteigen/

Ist halt eine Frage von Geld. "Pünktlichkeit wie in Japan ~~un~~erreichbar, nur ist es uns das nicht wert".

"Dieses Finanzkonzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt"

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (2 children)

Gut die Schweiz ist aber auch deutlich kleiner als Deutschland und der Overhead dieer Lösung skaliert mit den Knotenpunkten und der Kapazität für die man x-fachen Ersatz vorhalten muss.

Mag sein das es da funktioniert aber ich glaube nicht dass das in ganz Deutschland zu einem akzeptablen Preis machbar ist.

Die Schweiz gibt auch Unsummen für die Bahn aus pro Kopf.

[–] [email protected] 8 points 1 year ago

Die Schweiz gibt auch Unsummen für die Bahn aus pro Kopf.

Ja, ich denke das ist es im Kern. Wer wie die Topliga fahren will, muss halt auch wie die Topliga finanzieren. Uns scheint es das leider nicht wert zu sein und ich hoffe, das ändert sich.

der Overhead dieser Lösung skaliert mit den Knotenpunkten und der Kapazität für die man x-fachen Ersatz vorhalten muss.

Angenommen ein Ersatzzug kann mehr als einen anderen Zug ersetzen: Dann hat der erste vorgehaltene Ersatzzug mehr Nutzen als der zweite vorgehaltene Ersatzzug (der ja erst dann einen Nutzen haben kann, wenn der erste bereits verbraucht wurde, was nicht immer der Fall ist)

Will sagen, schon mit nur einem Ersatzzug hier und da könnte wahrscheinlich eine große Menge an Nutzen erreicht werden.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago

Vor allem ist das Vorhalten von Ersatzzügen logistisch extrem kompliziert. Der Zug an sich ist kein Problem, aber die Mannschaft dieses Zuges ist nach dem Einsatz nicht dort, wo sie sein sollte.

Und der andere Zug muss verspätet ja trotzdem weiter fahren, weil ja noch Fahrgäste drin sitzen. Außer man lässt die aussteigen und verweist auf den nächsten Zug, den es eventuell gar nicht mehr gibt. Dann hat man am Knotenpunkt eine weitere Crew am falschen Ort.

Und nein, Zugpersonal ist nicht einfach untereinander austauschbar, die haben alle auch ein zu Hause, in dem sie gerne ihren Feierabend verbringen. Die Crew aus Düsseldorf freut sich, wenn sie abends in Berlin ist, und dann auch am nächsten Tag eventuell nicht mal in die Nähe von Düsseldorf kommt, weil die ja jetzt die Route der Berliner Crew fährt, die sie erstellen.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Schweiz hat allerdings auch keine automobillobby, dehnen die regierungsparteien in den hintern kriechen wollen...

[–] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

dehnen die regierungsparteien in den hintern kriechen wollen

Sigmund Freud gefällt das

[–] [email protected] 25 points 1 year ago (1 children)

Bis zu dem Punkt wie in Japan wo sich Lokführer teilweise umbringen wegen des Leistungsdrucks brauchen wir auch gar nicht kommen. Aber dazwischen ist noch einiges an Luft.

[–] [email protected] 11 points 1 year ago

Das ist aber ein gesellschaftliches Problem Japans. Ich denke nicht, dass sowas in Deutschland vorkommen würde.

[–] [email protected] 25 points 1 year ago

"Aktuell fahren fast 70 Prozent der Fernverkehrszüge durch mindestens eine Baustelle." Trotzdem kommen nach seinen Worten rund 65 Prozent pünktlich an. "Das wäre übrigens bei Baustellen auf der Autobahn undenkbar."

Der Unterschied ist halt, dass man bei einer 20-minütigen Verspätung beim Autobahnkreuz danach die andere Autobahn mit 20 Minuten Verspätung befährt. Wenn der Anschlusszug bei der gleichen Verspätung um 10 Minuten verpasst wurde, dann verspätet man sich je nach Ort, Tageszeit und Richtung gerne mal um ein paar Stunden.

[–] [email protected] 24 points 1 year ago

Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

[–] [email protected] 20 points 1 year ago (1 children)

In Deutschland teilen sich Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge ein und dasselbe Schienennetz. Dieses Konzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt

In anderen Worten: Wir haben die letzten Jahrzehnte verkackt ein ordentliches Netz zu bauen und ihr dürft es ausbaden.

Und nein, "oh wir machen hier und da eine kleine Erneuerung" bringt uns da nicht viel näher.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (1 children)

...aber die drei Jahrzehnte Privater Profit waren schon echt geil!

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Also, klar der Ausbau wurde verpennt. Aber die Bahn gehört zu 100% dem Staat. Was für privater Profit?

[–] [email protected] 12 points 1 year ago (3 children)

Die Vorstände der Bahn sind also entweder unfähig oder wollen nicht. Warum sagen die nicht einfach "Pünktlichkeit wie in Japan ist auf absehbare Zeit unerreichbar."? Das würde zum. mal Hoffnung geben. In Japan gibt es doch garantiert auch Baustellen.

[–] [email protected] 7 points 1 year ago

Denk ich mir auch. Wenn man mit dieser Einstellung an das Problem der Pünktlichkeit rangeht, funktioniert es doch sowieso nicht.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (7 children)

Weil die Voraussetzungen hier nicht vorliegen. Weder finanziell noch politisch, noch die Bereitschaft der Menschen hier für eine solche Leistung entsprechend zu bezahlen. Hier wird ja bereits rumgeheult wenn die ICE-Fahrkarte für 800km Strecke 80€ kostet

[–] [email protected] 5 points 1 year ago (3 children)

Über solche Preise wie in deinem Beispiel würde ich mich freuen. Momentan ist es ja oft so, dass diese locker das 2-4-fache betragen.

[–] [email protected] 6 points 1 year ago

Ich bezahle jeweils 1000 Yen zur und von der Arbeit (kA was das gerade in Euro ist, 8?). Das sind 50km Luftlinie, dauert ungefähr 80 Minuten. Wenn hier der Zug zu spät kommt, ist irgendwas vorgefallen, auf das JREast keinen Einfluss hat.

Natürlich muss man dazu sagen, dass die ganze Infrastruktur darauf angewiesen ist, dass der Laden läuft. Hier fährt fast jeder mit dem Zug, weil's einfach zuverlässig und sicher ist, und idr auch pünktlich. Die DB hingegen ist für Reisende ausgelegt, in einem von Autos dominierten Land.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago (2 children)

Lügen kannst du. Der Flexpreis ohne jegliche Bahncard kostet maximal 163€

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[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

ICE München Hamburg (ca. 800km) kostet 80€ wenn ich jetzt für in 2 Wochen buche und den Zug nehme, der Mittag losfährt und Abends da ist. Wenn ich kurzentschlossener bin oder z.B. morgens schon fahren will kostet es locker das doppelte.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago (1 children)
[–] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

~~Du hast nach München-Berlin geschaut, nicht nach München-Hamburg...~~ Macht selbst ohne BC nur 4€ Unterschied, das Argument ist also Quatsch.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)
[–] [email protected] 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ah, und du hast eine BC50. Jeder der nicht sehr oft mit der Bahn fährt, gönnt sich maximal BC25 (den Preis der BC25 hat man meist nach der zweiten Fahrt wieder rein).

[–] [email protected] 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ja jeder der ab und zu Bahn fährt, und nicht nur aus dem Auto auf die Bahn schimpft hat eine. Kostet nur 69€ unter 27 und ansonsten 244€. Diejenigen die selten Bahn fahren können halt auch einfach eine Woche vorher einen Sparpreis für 29-80€ buchen. (Hier OHNE Bahncard für nächsten Donnerstag)

[–] [email protected] 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Mal dahingestellt, ob man jetzt jemand ist, der auf die Bahn schimpft oder jemand, der nur wenig Bahn fährt oder nicht oft Flexpreis nutzt: Man braucht erst einmal eine relativ teure Rabattkarte oder Glück bei den Sparpreisen, um die Preise, die du zitierst, zu erhalten. Es gibt also sicher genug Leute, die die 162,5€ (ganz ohne Bahncard) sehen und teilweise bezahlen.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ein Auto hingegen kostet nur ein paar Tausend Euro + mehrere Hundert Euro Unterhalt im Jahr um die günstigen "nur Sprit"-Preise zu erhalten. Die Bahncard25 amortisiert sich schon meist nach 2 Fahrten, und die Sparpreise sind günstig wenn man ein paar Tage vorher bucht. (Wie zum Beispiel hier 1 Woche... ohne jegliche Bahncard), außer Weihnachten und Ostern . Das hat nichts mit Glück zu tun, wer später Bucht zahlt mehr. Ist eigentlich ziemlich simpel, und bei Airlines/Flixbus etc nicht anders

[–] [email protected] 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich will gar nicht den müßigen Vergleich mit der Vollkostenrechnung beim eigenen Auto anstellen. Für mich ist das irrelevant, weil ich kein Auto habe, meist allein reise und quasi-PTSD von zu schnell fahrenden Mitfahrgelegenheiten habe — ich nehme die Bahn, wenn irgend möglich und Auto interessiert mich nicht.

Bei vielen anderen läuft das Auto fatalerweise unter den eh-da-Kosten (bzw. der Arbeitgeber zahlt alles) und die denken da auch ungern drüber nach — für die zählt in dem Moment auch nur der angezeigte Preis und dann nehmen sie ggf. das Auto, insbesondere, wenn mehr als eine Person fährt.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

Und warum wird das nicht so kommuniziert? Willst du nicht lieber Bahnvorstand werden? Du kannst das besser. Über die Preise können wir nochmal reden. Aber da wir hier auf Marktwirtschaft setzen lässt sich da unter den jetzigen Gegebenheiten halt wenig regeln.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (1 children)

Wird es doch, direkt im ersten Absatz.

Eine Pünktlichkeit von 99 Prozent wie in Japan sei hierzulande nicht erreichbar, sagte der für den Personenfernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson der "Augsburger Allgemeinen". "In Deutschland teilen sich Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge ein und dasselbe Schienennetz. Dieses Konzept ist nicht auf 99 Prozent Pünktlichkeit ausgelegt."

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[–] [email protected] 3 points 1 year ago

Ich nehme ja ungern die Bahn in Schutz, aber ließ mal das hier. So sollte die Pünktlichkeit auch nicht erkauft werden: https://www.vice.com/en/article/akvpmg/japan-train-driver-one-minute-late

[–] [email protected] 6 points 1 year ago (1 children)

Zwischen 99% Pünktlichkeit und dem jetzigen Zustand ist noch deutlich Luft. Von den 5 ICEs die ich die letzten beiden Tage gefahren bin kamen 4 wenigstens 20 min zu spät. Offiziell hätte ich keinen Anschluss bekommen können, weil die Züge nicht warten können. Bekommen hab ich trotzdem alle, weil die Verspätung immer größer wurde.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago

Das Problem ist doch echt dass die Züge zu selten fahren

Wenn an einen Zug um 5min verpasst und der nächste erst in 50 min fährt ist das halt Scheiße - dass dann der Anschlusszug im Zweifel die 5min wartet ist mMn logisch aber das erzeugt dann halt Kettenreaktionen

Wenn man die Züge stattdessen im doppelten Takt schicken könnte müsste der Anschluss nicht warten und man hätte trotzdem "nur" 20min Verspätung durch die Initialen 5min bekommen aber es würde keine Kettenreaktion auslösen

Klar sind die Schienennetze dafür einfach nicht ausreichend gut gewartet und ausgebaut (sind ja auch keine Autobahnen) aber man wird ja noch träumen dürfen...

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